Osteopathie Physiotherapie Haid Innsbruck

Osteopathie auf der Suche nach Gesundheit

Osteopath:innen kontrollieren den Lebensfluss und erneuern unterbrochene Kräfte. Dieser Lebensfluss ist Blut und nervale Information, welche ohne Blockade und frei jede Region in Form von kontinuierlichen Rhythmen oder Frequenzen erreichen sollte. Nur wo dieser „Strom“ gestört ist, können Krankheiten entstehen.

Ganzheitlichkeit

Gerade die Osteopathie bietet die Möglichkeit eines holistischen – ganzheitlichen – Zuganges zu Problemen beziehungsweise funktionellen Störungen, der vielen anderen Therapieformen verwehrt bleibt.
Der Körper soll sich nach den Prinzipien Ökonomie, Komfort und Gleichgewicht einrichten. Daher muss der Körper „frei“ sein. Und um frei zu sein, braucht er Fixpunkte. Im täglichen Leben setzt sich der Körper permanent mit der Schwerkraft auseinander.
Im Stehen hat der menschliche Körper zum Beispiel die Füße als ersten Fixpunkt und die Wahrnehmung über die Sinnesorgane als zweiten, da wir die Augen horizontal ausrichten. Dazwischen ist er frei beweglich, ähnlich wie eine Marionette.
Seine Festlegung auf eine bestimmte Körperhaltung erfolgt als ein Kompromiss zwischen „Komfort“ (sich wohlfühlen), „Ökonomie“ (minimaler Energieaufwand) und „Gleichgewicht“ (sowohl bezüglich des Raums als auch des eigenen Stoffwechsels). Es besteht somit immer die Möglichkeit, aber auch die Notwendigkeit, beide Augen mit Hilfe des Kopfes horizontal auszurichten.
Osteopath:innen geben dem Körper die Möglichkeit, wieder ins Gleichgewicht zu kommen, indem sie die funktionellen Zusammenhänge des Körpers betrachten. Eine Störung in einem Körpersystem bringt den Körper aus der Balance. Es entsteht eine Funktionsstörung, die mit der Zeit schmerzhaft wird. Dieser Schmerz kann aber auch ganz wo anders auftreten.
Zu Beginn der osteopathischen Behandlung legen Osteopath:innen großen Wert auf das erste Gespräch. Dabei geht es um Vorerkrankungen, Beschwerdebilder und Traumata der Patient:innen, aber auch um die momentane Gefühlslage.
In der Behandlung gilt es ganz global, die physiologische Funktion wieder herzustellen. Unbehandelte Beschwerden kann der Körper zwar über eine gewisse Zeit kompensieren, diese führen jedoch im Laufe der Jahre zu weitaus größeren Problemen, die bei rechtzeitiger Korrektur nicht aufgetreten wären
So wird in der Osteopathie das natürliche Zusammenspiel innerhalb des Organismus wiederhergestellt und Selbstheilungskräfte werden wirksam.
Die Osteopathie versteht sich nicht nur als konservative Therapiemaßnahme bei akuten Schmerzen, sondern auch als Präventivmaßnahme, um die Physiologie der Bewegung und die Funktion sowohl von Gelenken als auch von Organen, Nerven, Gefäßen und Geweben zu gewährleisten.
Kein Körper lebt in einem Idealzustand. Jedes Trauma, das der Körper erlebt – sei es ein mechanisches wie bei einem Unfall oder einer Operation, ein metaboles wie schlechtes Essen oder eine Vergiftung oder auch ein psychosomatisches bzw. emotionales Trauma – kann oder muss er verarbeiten. Er muss es integrieren, das heißt, er muss es kompensieren, sich daran anpassen.
• Zum Beispiel kann ein verstauchter Fuß durch Änderung der Muskelspannung im Bein und ein daraus resultierendes „verdrehtes“ Becken kompensiert werden.
• Zu viel Alkohol in der Leber kann durch eine veränderte Spannung des Zwerchfells, somit durch eine veränderte Atmung, in seiner Reaktion, also dem Abbau des Alkohols in der Leber, unterstützt werden.
• Dies sind verschiedene Arten von Kompensation. Jeder Körper ist nun aber bestrebt, die notwendigen Kompensationen regional zu begrenzen, das heißt, möglichst vor Ort ein Problem zu beheben, ohne dass der ganze Körper daran teilhaben muss.
• Zum Beispiel wird ein absinkender Magen, der durch zu wenig Durchblutung seine Position im Körper verloren hat, erst versuchen, sich selbst zu helfen, eben seine Autonomie zu erhalten, bevor er den darunter liegenden Dickdarm zur Hilfe nimmt, um sich stützen zu lassen.
• Solche Problematiken kann man mit Hilfe der Spannungen erspüren – das Verhältnis von der Wandspannung eines Organs zu seinem inneren Druck.
• So wird der sinkende Magen zuerst durch vermehrte Aktivität seine Spannung erhöhen, um sich räumlich in der richtigen Position zu halten. Irgendwann wird er sich dann erschöpfen und den Dickdarm als Stütze nutzen, wobei sich seine Spannung wieder verringert. Er hat damit seine Autonomie verloren.

Die Therapie

Die Osteopathie versteht sich nicht unmittelbar als Heilmethode. Und Osteopath:innen betrachten sich eher als Heimwerker:innen, die das langjährig erworbene Wissen nutzen, um zu überprüfen, zu inspizieren und instand zu setzen.

Die Technik

Zu Beginn der Osteopathie gab es nur die „Parietale Osteopathie“, das ist die Behandlung des Bewegungsapparates und der Faszien, der Gewebs- bzw. Bindegewebshüllen, sowie in einfacher Form die „Viscerale Osteopathie“, die Behandlung von Organen. Im 20. Jahrhundert wurde die „Craniale Osteopathie“ entwickelt, die auf die Zusammenhänge des Gehirns und der Nerven mit dem knöchernen Schädel, den Hirn- und Rückenmarkshäute und der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein Bezug nimmt. Erst durch die in den 1970ern verbesserten Diagnoseverfahren der Funktionszusammenhänge des Darms entstanden sehr viel bessere Behandlungsmöglichkeiten in der „Visceralen Osteopathie“. Bis heute ist die Osteopathie keine voll ausgereifte, fertige Behandlungsmethode. Sie wird es hoffentlich auch nie sein.

Die Behandlung

In der Osteopathie sind die Hände der Osteopath:innen am wichtigsten. Ausschließlich mit ihnen führt man sowohl Diagnose als auch Therapie durch. Das Diagnoseinstrument ist Fingerspitzengefühl, die Therapie Handarbeit. Wenn man will, kann man Osteopath:innen auch als Detektiv:innen auf der Suche nach jenen Körperteilen, die den physiologischen Bewegungsablauf bzw. die eigentliche Funktion im Körper behindern oder blockieren, bezeichnen. Mit geschulten Händen ertasten Osteopath:innen Blockaden der Gelenke, Spannungen oder Verhärtungen in Muskeln, Bindegewebe und Organen. Selbst den Fluss von Blut, Lymphe und Gehirnflüssigkeit erspüren sensible Behandelnde. Mit einer sehr genauen Kenntnis der Anatomie, einem genauen mentalen Bild der entsprechenden Regionen können so unterschiedliche Bewegungen den einzelnen Strukturen und Geweben sehr genau zugeordnet werden.
Das zehnfingrige Instrumentarium der Spezialist:innen bietet dabei eine erstaunliche Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten. Viele Methoden sind sanft und fühlen sich an wie Handauflegen oder zarte Massage. Die:der Behandelnde spürt dann den Zug im Gewebe nach, lockert es und leitet die natürliche Bewegung in die richtige Richtung. Beim Lösen von Wirbeln und Gelenken kann durchaus ein Krachen zu hören sein, doch werden diese „Manipulationstechniken“ stets mit sehr viel Gefühl durchgeführt und nie mit Kraft und Gewalt. Manche Bindegewebstechniken oder Griffe ins Gedärm können manchmal auch richtig schmerzhaft sein.
Ein Leitsatz von Dr. Andrew Taylor Still lautet: Leben ist Bewegung. Und wo die Beweglichkeit eingeschränkt ist, können Krankheiten entstehen. Das erklärt sich auch darin, dass Dr. Andrew Taylor Still zu Beginn seiner Entdeckungen die Bewegung der Schädelknochen wahrnahm. Der Rhythmus, in dem sich diese Knochen nur Bruchteile von Millimetern bewegen oder verschieben, kommt eigentlich vom Pulsieren des LCS (liquor cerebrospinalis), der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Erst wenn die:der Osteopath:in überall eine kräftige Bewegung dieses LCS-Pulses, dem in Fachkreisen so genannten MRP (= membranöser respiratorischer Puls = cranielle Atemfrequenz), erspürt, ist für sie:ihn Gesundheit gegeben.
Osteopath:innen diagnostizieren den MRP und stimmen die individuelle Therapie und Behandlung darauf ab. Man muss jederzeit genau wissen, auf welcher Ebene des Körpers sich die Aufmerksamkeit befindet. Man muss bemerken, was sich verändert. Man darf keine Kompensationen nehmen, sondern versucht nur die Ursachen für die Kompensationen zu beeinflussen, denn andernfalls würde der Gesamtorganismus zu stark destabilisiert.

Das Wirkungsspektrum

Oft liegt die Ursache der Schmerzen nicht dort, wo es schmerzt. Beispielsweise dehnt ein umgeknickter Knöchel die Bänder am Bein, die ziehen das Becken in eine leichte Schieflage, woraufhin im Rücken Nerven eingeklemmt werden. Die meisten Patient:innen kommen wegen Rückenproblemen und Schmerzen. Dabei ist die Osteopathie aber nicht nur bei orthopädischen Wirbelsäulenbeschwerden wirksam. Auch bei einer Vielzahl von Traumata und innerer Beschwerden ist die Osteopathie hilfreich.
Beispiel: Die Milz liegt auf einem Bindegewebsband, das an der neunten Rippe links hängt. Eine Verkeilung dieser Rippe verhärtet das Band und behindert die Milz in ihrer Mobilität – Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben – und kann so die Ursache des Problems sein. Da an derselben Rippe auch eine Dickdarmkurve, die durch Verspannungen in ihrem physiologischen Verlauf irritiert sein kann, aufgehängt ist, kann das Lumen eingeengt werden. So kann eine Rückenbehandlung mit Behandlung der linken neunten Rippe eventuell das Blutbild und auch die Verdauung verbessern. Schwer zu glauben?

indikationen

  • chronische Schmerzen
  • Verspannungen und Verletzungen des Skeletts, der Muskeln und der Bänder, (Sport-)Unfälle, Wirbelsäulenbeschwerden, Rückenprobleme, Gelenkserkrankungen, Fehlhaltungen
  • Migräne, Schwindelgefühle, Kiefergelenksverspannungen, Hörsturz, Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Nervosität, Angespanntheit, Schlafstörungen, Depressionen
  • Kreislaufbeschwerden, vermehrtes Schwitzen
  • Asthma, Neuralgien
  • unklare Verspannungen der Bauchorgane, Verdauungsbeschwerden
  • Hormonstörungen, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden
  • Inkontinenz, Blasenschwäche, chronische Blasenentzündungen und Prostatitis
  • sexuelle Dysfunktionen
  • chronische Erkrankungen beziehungsweise Entzündungen mit nicht eindeutig definierbarer Genese

Viele Krankheiten, bei denen Strukturen beschädigt oder schon kaputt sind, oder die auch genetisch bedingt sind, kann auch die Osteopathie nicht heilen. Doch ist in vielen Fällen eine eindeutige Besserung der Symptomatik möglich.
Die Eigenverantwortlichkeit der Patient:innen:
Osteopath:innen sind im Stande, Patient:innen aus einer funktionellen Sackgasse zu befreien. Doch dann ist es den Patient:innen überlassen, mit Hilfe von Osteopath:innen den eigenen Körper neu zu organisieren. Es ist ein Angebot. Der Körper kann nun den Kompromiss zwischen Gleichgewicht, Komfort und Ökonomie in der ewigen Auseinandersetzung mit der Schwerkraft zu finden.

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Tanja Neuner Therapiezentrum Haid

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